Jetzt riecht es schon etwas nach Herbst...Der Herbst ist meine Lieblingsjahreszeit... gestern hat es mich gepackt und ich habe geschnitzt. Mein Thema ist Spätsommer - Oktoberfest. Um Motive zu finden, hat mir "Google-Bilder" sehr geholfen... Motive, die in Frage kamen, habe ich mit Screen-Shot gesammelt. Anschließend, mit den Vorlagen vorm Auge ging es los. Für die einfachen Pilze... habe ich drei Anläufe gebraucht. Das Dirndl klappte beim ersten mal.
Dass der Igel tatsächlich ein Minipunkt als Auge hat, war purer Zufall: Sonstige Feinheiten, wie das Salz auf der Brezel male ich hinterher mit weißem Gelstift auf. Das Muster im Dirndl ebenfalls, oder die Schleife von der Schürze.
Also ich finde, Schnitzen hat etwas mit Mut zu tun. Wenn Du Dich mal im Schnitzen probierst, nicht wundern, wenn Du Dich verschnitzt hast, es gibt immer noch eine Rückseite, auf der das zweite Glück wohnt. Na ja, vorher sollte man noch das richtige Gummi einkaufen. Nicht alle lassen sich hinterher gut abstempeln.
Weiter unten ist eine Schnitzanleitung. Steadler hat ein gutes Radiergummi. Leider kamen sie jetzt auf die Idee ein Muster in Form von Hubbeln auf die Fläche zu bringen. Somit kann man nichts mehr eingravieren.. Billigstempel im 4-er Pack sind oft gut zu verwenden. Die gibt es in 1 Euro Shops. Genau diese Sorte habe ich hier verwendet.
Interessant ist doch immer wieder, wie vielseitig Stempel sind. Unterschiedliche Hintergründe und Rahmen, Stempelkissen mit verschiedenen Farben, farbiger Fotokarton verleihen einen Stempel unglaubliche Ausdrucksarten. Diese Karten-Version unten lebt von den feinen schwarzen Linien, die eine Art Schatten an die Stempel setzt.
Die gestrichelte Linie um die gestempelten Kreise wirkt fast wie genäht. Das Nähnen im Kreis wäre mir eine zu große Herausforderung... Einmal vernäht und die Karte wäre hopps... Der Fineliner ist einfach genial, er schafft eine Vielfalt von Effekten. Er gehört zu meiner Grundausstattung.
Eine weitere Version ist dunkel hinterlegt: Hier habe ich auf Encuastic-Papier gestempelt, das macht einen superklaren Abdruck. Es lohnt sehr dieses Papier anzuschaffen. Es gibt einen erstaunlich anderen Abdruck: Ein sehr klarer Druck, fast wie aus dem Drucker.
Karteikartenpapier hat auch seine Vorzüge, der Druck ist irgendwie weich. Des weiteren verwende ich Fotopapier. Das gibt es oft recht günstig im Lidl oder Aldi....Diese Sorte nimmt fast die komplette Stempelfarbe aus dem Stempel auf.
Schnitzanleitung: Na dann, raus mit dem Linolwerkzeug und ran an die Gummis:-) Zuerst das Traum-Motiv mit Bleistift oder Kuli aufmalen. Es geht auch ein Übertrag mit Butterbrotpapier. Achtung Spiegelbildlich malen!!! Noch ein Tipp: manchmal ist es sinnvoll beim Schnitzen das Werkzeug in derselben Position halten.
Gute Schnitzergebnisse erhalte ich, wenn ich das Gummi unter dem Messer drehe. Das Dirndl ist mit vielen roten Finelinerpunkten verziert: Kragen, Unterrock und Schürze. Filigrane Elemente überraschen. So ein exakter Druck geht nur mit Encaustic oder Fotopapier. Ich bin selber überrascht von dem Abdruck :-)
Ich arbeite auf einem weißen Din A 4 Blatt und hier sammle ich auch die Krümel. Beim Schnitzen immer mal wieder einen Probeabdruck machen. Dann kann man optimal sehen, was noch weggeschnitzt werden muss. Und dann sofort der besten Freundin eine Karte machen.
Viel Spass.